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Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre

Wanderausstellung vom 22.10. – 14.11.2024 im Audimax der Universität zu Lübeck

Die Wanderausstellung „Migrantischer Widerstand im Hamburg der 90er Jahre“ wurde von dem Hamburger Soziologen und Aktivisten Gürsel Yıldırım kuratiert und besteht aus zwölf  Wandtafeln. Sie erinnert an Anlässe und Formen von selbstorganisiertem Widerstand von Migrant:innen, Geflüchteten und Jugendlichen in den 90er Jahren. Dokumentiert werden unter anderem die Proteste von Migrant:innen nach den rassistischen Brandanschlägen in Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996), die Kämpfe von Geflüchteten gegen Zwangsumverteilung und für Bleiberecht sowie erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und für die Umbenennung von öffentlichen Plätzen.
 

Die Ausstellung basiert auf den über Jahre gesammelten Materialien von Gürsel Yıldırım: Fotos von Demonstrationen und Kundgebungen, Streiks von Migrant:innen und Geflüchteten. Sie enthält Flugblätter, Plakate und Zeitungsartikel. „Es geht um den Widerstand von Menschen“, sagt Yıldırım, „die als politische Subjekte ihren Platz in der Gesellschaft fordern“. In den 1990er Jahren gehörte Gürsel Yıldırım u.a. dem Migrant:innenkollektiv an, das von 1995 bis zum Jahr 2000 die Zeitschrift köXüz als Plattform für Migrant:innen und Geflüchteten herausgab. Gürsel Yıldırım hat immer viel Zeit und Energie in die antirassistische Erinnerungsarbeit gesteckt. Die Umbenennung von öffentlichen Plätzen im Gedenken an die Opfer von rechter Gewalt ist ein besonderes Anliegen von Gürsel Yıldırım, der unter anderem seit 2020 in der Hamburger Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci aktiv ist.
 

22. Oktober 2024 um 17 Uhr
Feierliche Eröffnung der Ausstellung
mit dem Kurator Gürsel Yıldırım
im Foyer des Audimax der Universität zu Lübeck

22. Oktober 2024 um 19 Uhr
Diskussions- und Gesprächsabend
mit Gürsel Yıldırım
Solizentrum Lübeck, Willy-Brandt-Allee 11

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Internationalen Kunstfabrik Kampnagel entstanden und wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Initiative STADT MIT COURAGE gefördert. Sie wurde bereits vielfach ausgestellt und wird im Wintersemester 2024/25 an allen drei Lübecker Hochschulen präsentiert.